Review: Sober Truth – Laissez Faire, Lucifer!

Release: 10.09.2021

Gerne: Progressive Groove Metal

Spieldauer: 50 Minuten 47 Sekunden 

Label: A Chance for Metal Records

Tracklist:

  1. Début Diable (Intro)
  2. Distinctive 
  3. Dizygotic Twins
  4. Imperfection
  5. Entre les Chansons I  (Interlude)
  6. DNA
  7. Planted Brains 
  8. Rebirth 
  9. Hope, Enjoy & Death 
  10. Entre les Chansons II (Interlude)
  11. Limbus 
  12. Taste (Unplugged)

“Laissez Faire, Lucifer!” Auf diesen Namen hört das neueste Album von Sober Truth.

Es ist bereits das 6. Album der 2007 gegründeten Progressive Groove Metal Band aus Siegburg und wird bereits am 10.9. das Licht dieser Welt erblicken.

Das Ganze beginnt mit einem kurzen instrumentalen Intro und geht dann direkt in den ersten Song Distinctive über. Dieser kommt mit einem sehr guten Tempo daher, welches im Laufe immer wieder gebremst wird, dann jedoch wieder an Fahrt aufnimmt und den Hörer allgemein sehr gut auf das einstimmt, was folgen wird.

Mit Dizygotic Twins folgt auch schon die erste Besonderheit des Albums: es ist der einzige Song der komplett auf deutsch geschrieben ist. Frontmann Torsten setzt hier vermehrt auf Clean Vocals, die mal höher und mal tiefer zur Geltung kommen. Doch auch kernige Growls sind zu finden. Insgesamt kommt der Song eher melodischer rüber, was aber keineswegs etwas schlechtes ist. Im Gegenteil: hier passt das gewählte Tempo wirklich hervorragend. Imperfection kombiniert deutsche und englische Passagen, wobei hier das Englische überwiegt. Hier wurde eine gehörige Portion Groove eingestreut und die Growls wandern nochmal die ein oder andere Oktave tiefer. Allgemein stellt es den kürzesten Song des Albums dar, steht den vorangegangenen Nummern aber in Nichts nach und macht genauso Spaß beim Hören. 

Nach einem instrumentalen Interlude Track geht es mit DNA wieder deutlich temporeicher weiter. Auch hier wird das Tempo nicht durchgezogen, sondern gekonnt rausgenommen und nach fast schon gesprochenen Teilen wieder einwandfrei angezogen. Es werden immer wieder kleine Höhepunkte aufgezogen, die sich dann auch super umgesetzt entladen. Und auch auf DNA wechseln sich die Vocal Techniken perfekt platziert ab, man hat nie das Gefühl, dass an manchen Stellen der andere Stil besser passen würde. Mit Planted Brains folgt die zweite Single Auskloppung nach Dizygotic Twins und gleichzeitig mit über sieben Minuten auch der längste Song des Albums. Verglichen mit dem direkten Vorgänger wird es hier wieder wesentlich langsamer und vor allem in den Strophen sehr clean. Im Refrain scheint ein leichter Hall auf dem Gesang zu liegen, was diesen jedoch besonders mitreißend werden lässt. Insgesamt stellt Planted Brains den bisher einprägsamsten Track dar. 

Rebirth kommt nach eher langsamen Intro sehr thrashig daher und ist damit auch der schnellste Song des Albums. Aber auch hier wird das Tempo im Refrain merklich gedrosselt, hämmert in den folgenden Strophen aber wieder gehörig vorwärts. Diese Nummer eignet sich wirklich hervorragend zum Headbangen und ist in jedem Fall einer der Höhepunkte. Auf Hope, Enjoy & Death kehrt die Deutsche Sprache nochmals zurück, wird aber im Refrain vom Englischen abgelöst. Ein Wechsel der passt wie Arsch auf Eimer. Hier sei vor allem auch das super coole Bass Intro hervorgehoben, welches ein spitzen Einstieg in diesen doch eher aggressiveren Song bildet. Diese beiden Songs passen wirklich ganz hervorragend zueinander, da wurden auf der Tracklist die perfekten Plätze gewählt.

Abermals folgt nun ein Interlude Track der eine sehr gute Brücke zu Limbus schlägt. 

Dieser kommt stampfend daher und bietet eine gewisse Atmosphäre, die durchaus zu beeindrucken weiß. Hier stehen wieder vermehrt die Clean Vocals im Vordergrund, was der erwähnten Atmosphäre aber wirklich sehr gut tut. 

Zum Abschluss wartet nochmals eine Besonderheit auf uns: Taste ist ein Unplugged Track und wird so zu einer fesselnden Ballade, die musikalisch zwar aus der Reihe fällt, aber insgesamt ein mehr als würdiger Abschluss ist. 

Fazit:

Und so schnell sind die fast 51 Minuten auch schon wieder vorbei. Was bleibt abschließend zu sagen? Laissez Faire, Lucifer! ist ein sehr vielseitiges Album, alle 4 Mitglieder zeigen unterschiedliche Seiten ihres Könnens. Was mir besonders hängen bleibt sind die vielen Tempowechsel in den einzelnen Liedern, was wirklich dafür spricht, dass jeder bei Sober Truth sein Handwerk versteht. Dadurch, dass das ganze Album nicht in einem einzelnen Tempo durchgeprügelt wird, wird man als Zuhörer immer wieder zurück geholt. Auch sehr beeindruckend ist der Sound im Allgemeinen, mir fällt nicht wirklich eine vergleichbare Band ein. Sober Truth scheinen hier ihre ganz eigene Ecke gefunden zu haben. Betrachtet man das Album als Ganzes ist es nahezu perfekt, selbst die Interlude Tracks passen einwandfrei dazu. Ich wüsste nicht, an welchen Stellen man etwas hätte anders machen können. 

 

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