Review: Mental Cruelty – A Hill to Die Upøn

Mental Cruelty - A Hill to Die Upøn

Release:28. Mai 2021

Genre: Blackened Deathcore

Spieldauer: 43min, 13sek

Label: Unique Leader Records

Links:

Website
Facebook
Instagram

Tracklist:

  1. Avgang
  2. Ultima Hypocrita
  3. Abadon
  4. King ov Fire
  5. Eternal Eclipse
  6. Death Worship
  7. Fossenbrate
  8. A Hill to Die Upøn
  9. Extermination Campaign
  10. The Left Hand Path

[Album Cover hier einfügen]

2015 gründete sich in Karlsruhe eine Deathcore Band Namens Mental Cruelty. Mit “Purgatorium” und “Inferis” veröffentlichten sie ihre ersten beiden Alben, die vom Stil her Slam lastig und im Grunde reiner Deathcore sind. Doch da alle Mitglieder auch große Black Metal Fans sind, entschied man sich dazu, beide Genres zu vereinen, und so kam letztendlich ein Blackened Deathcore Werk zustande, welches eine Länge von 43:12 Minuten vorweisen kann.

Das rein instrumentale Intro “Avgang” ist sehr melodisch und ruhig gehalten, baut langsam eine Steigerung auf und geht am Höhepunkt perfekt in das folgende “Ultima Hypocrita” über: hier wird schnell klar, wo die Reise hingehen soll. Danny, der neue Mann an den Drums beweist sofort mit eindrucksvollen Blastbeats sein Können und auch Frontman Lucca packt von vorne weg seine gesamte Range an Höhen und Tiefen aus. Die erste Singleauskopplung brilliert mit atmosphärischen Melodien, gekonnten Soli und donnernden Breaks. So brachial und gleichzeitig so melodisch hat man Mental Cruelty definitiv noch nicht gehört.

Weiter geht die Reise mit “Abadon”, einem fast 6 minütigen Epos, das wie schon der Track zuvor technisch zu glänzen weiß. Marvin und Nahuel an den Gitarren leisten erstklassige Arbeit, während Lucca abermals in stimmlich schier unerreichbaren Höhen schwebt. In der Mitte sind erstmal Pig Squeals anzutreffen und der finale Breakdown der mit dem gezogen “Abadon” eingeleitet wird, ist der krönende Abschluss an melodischer Gewalt.

Mit “King ov Fire” lässt der kürzeste Song des Albums nicht auf sich warten und donnert ohne Vorwarnung direkt nach vorne weg. Hier klingt es schon eher nach den alten Songs der Band, die brachialen Passagen überwiegen diesmal, ohne jedoch den Albumfluss zu stören. Highlight ist hier ohne Zweifel der Down Tempo Breakdown der zeitenlupenartig alles niederwalzt.

An Fünfter Stelle treffen wir auf “Eternal Eclipse”, das episch anmutet und genauso blackened daher kommt, wie zu Beginn des Werkes. Der Black Metal Einschlag ist hier wieder präsenter, doch auch die brachiale Härte versteckt sich nicht hinter den Atmosphären, die von den Gitarren erzeugt werden.

“Death Worship” macht genau da weiter, wo zuvor aufgehört wurde: Melodische Riffwände gepaart mit saftiger Härte und einem allgemein epischen Sound in den Solo-Parts. Sämtliche Breakdowns wirken hier nochmal eine ordentliche Ecke bedrohlicher, was auch daran liegt, dass Lucca wieder einmal wirklich alles rausholt, was er anzubieten hat. Das urgewaltige Ende ist wohl der härteste Breakdown auf diesem Album und stellt ohne Frage ein absolutes Highlight dar.

Das nun folgende Instrumental “Fossenbrate” ist nach einem norwegischen Wasserfall benannt und passt mehr als hervorragend in dieses Gesamtbild. Dem Hörer wird sozusagen eine kleine Pause zum Durchatmen gegönnt, ehe es nahtlos in den Titeltrack übergeht: “A Hill to Die Upøn” kann wohl den stärksten Black Metal Einschlag des Albums vorweisen, hier packen alle Jungs nochmal ihre gesamte Bandbreite aus. Die schnellen Blastbeats verdeutlichen, was für ein Monster Danny am Schlagzeug ist, auch die Bassarbeit von Victor muss positiv erwähnt werden. Vocals und Gitarren runden die zweite Single dann noch perfekt ab, ehe ein donnerndes Ende und bestialische Pig Squeals dieses knapp fünfminütige Feuerwerk exzellent abrunden. Doch damit ist die Reise bei weitem noch nicht zu Ende:

“Extermination Campaign” steht schon in den Startlöchern und startet erstmal etwas langsamer. Doch die wilde Fahrt ist schnell aufgenommen und auch der vorletzte Song macht vor nichts und niemandem Halt. Wie schon vorher harmonieren Instrumente und Gesang großartig miteinander, diese Nummer ist alles andere als ein Lückenfüller. Für den glorreichen Abschluss sorgt dann der längste Song: “The Left Hand Path” weist stolze 7:39 Minuten vor und fasst das vorangegangene Album sauber zusammen: ein ruhiges melodisches Intro gefolgt von gnadenlosem Geballer und epischen Zwischenpassagen. Alle fünf Mitglieder zeigen sich abermals von ihrer besten Seite und lassen keinen Zweifel daran, dass “A Hill to Die Upøn” ein wahres Meisterwerk geworden ist. 

Was bleibt nach diesem Erlebnis also abschließend zu sagen? 

Wenn ihr mal gefragt werdet, was denn bitte “Blackened Deathcore” sein soll, spielt dieser Person “A Hill to Die Upøn” vor. Aus meiner persönlichen Sicht ist es das Beste, was Mental Cruelty bisher geschaffen haben und es muss doch eine ganze Menge passieren, damit das hier nicht das Album des Jahres wird. Müsste ich eine Punktzahl vergeben werden, bekäme dieses Album ohne nachzudenken die volle Punktzahl. 

Anspieltipps zum Reinhören: “Ultima Hypocrita”, “Death Worship” und “A Hill to Die Upøn”.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*