Review: BATUSHKA – “Царю Небесный” (Carju Niebiesnyj / Heavenly King)

Erscheinungsdatum: 19.03.2021

Label: Witching Hour Productions

Genre: Atmospheric Black Metal / Doom Black Metal
Spieldauer: 27:24 Min

Tracklist:
01. Pismo I
02. Pismo II
03. Pismo III
04. Pismo IV
05. Pismo V
06. Pismo VI

Bartłomiej “Bart” Krysiuk lässt euch keine Zeit zum ausruhen und veröffentlicht mit seinen Batushka im März 2021 mit Heavenly King ein Konzept Mini Album als „Follow-Up“ zur im letzen Jahr erschienenen EP „Raskol“.
Welche Geschichte der Gruppe und ihren Mitgliedern voraus eilt, wird uns aber an dieser Stelle nicht interessieren, viel mehr begreifen wir Krysiuk’s Batushka lediglich als das, was sie sind: Musiker, die ein neues Album heraus bringen, das es zu besprechen gilt.

Im Pressetext wird die Erscheinung mit den Worten beworben, das Material wäre diesmal viel abwechslungreicher und emotionler ausgefallen als bisher, welches aber auch exakt die Umschreibungen wären, die ich für die Musik der Band bisher benutzt hätte, also bin ich sehr gespannt was mich erwarten wird.

Pismo I startet mit einer Atmosphäre, die mich stilistisch sofort dahin bringt, wohin mich schon Litouriya (!) brachte. Charakteristisches Geläut kleiner Handglocken, stimmungsvolle Akustikgitarren, gemurmelte Gebete und choraler und tiefer Männergesang formen eine stimmige und dichte Atmosphäre und als sich die ersten verzerrten Gitarren und Drums ihren Weg ins Ohr bahnen, wissen wir, was uns das Stündchen geschlagen hat. Auch wenn der Song im Großen und Ganzen eher im Mid-Tempo gehalten ist, leitet er das Album schön ein und zieht den Hörer in seinen Bann. Deutlich flotter fährt man uns dann sofort Pismo II ans Bein. Abwechslung wird in diesem Track groß geschrieben und so wirft man uns einen Mix aus groovigen, melodischen Parts, atmosphärischer Aggression, keifenden und choralen Vocals entgegen, der aber durchaus Spaß macht und seine Aufgabe nicht verfehlt: er regt an, sich zu bewegen. Auch bei Pismo III nimmt Batushka nicht den Fuß vom Gaspedal und ballert munter drauf los. Bei diesem Stück wird man geradezu mitgerissen und die durch die dichten Gitarren- und Drumwände geschaffenen Emotionen schrauben sich in mein Gehirn, wo sie auch erstmal verweilen. Eine sehr doomige Einleitung erwartet uns bei Pismo IV, die durch keifende Vocals begleitzet wird, bis der Song deutlich an Fahrt aufnimmt und für uns gekonnt groovig-melodische Parts parat hält, die mit einer gehörigen Portion Aggressivität dargeboten sehr viel Energie frei setzen. Leider ist der Song gerade dann vorbei, als man das Gefühl bekommt, man müsste jetzt so richtig los legen und gerade an diesem Punkt baut Krysiuk dann ein sehr ruhiges und atmosphärisches Zwischenspiel mit dem Namen Pismo V ein. Kein wirklicher Kritikpunkt, aber etwas unglücklich gewählt, denn Pismo VI startet wiederum mit recht ordentlicher Aggression und bedrohlicher Stimmung. Geschwindigkeitstechnisch allerdings bleibt man bei dem Song in doomigeren Gefielden und erzeugt dadurch noch einmal eine starke Atmosphäre, die wir uns bei Veröffentlichungen wie dieser auch wünschen.

Fazit: Für mich stellt der „himmlische König“ eine durchaus solide Arbeit dar und man hat mir im Pressetext nicht zu viel versprochen. Eine dichte Atmosphäre und ein Abwechslungsreichtum, der diese Band aber für mich schon immer ausgezeichnet hat. Handwerklich absolut gekonnt umgesetzt, verfeinert mit vielen Gastauftritten von Musikern aus der regionalen Folk-Szene und mit fettem Sound im Dobra12 Studio garniert ist das Release für mich sehr gelungen.

Selbst überzeugen von dem Album kann man sich in einem kostenlosen Stream, den die Band auf Youtube bereitgestellt hat.

Anspieltipps: Pismo I, Pismo III, Pismo VI

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*