Interview mit Mathias von Soul Grinder

Herzlich willkommen bei Dark-Art. Wir interviewen heute Mathias von „Soul Grinder“, der dem ein oder anderen sicherlich schon von seinem Projekt „Ctulu“ bekannt seien dürfte. Danke, dass du dir die Zeit nimmst, dich unseren Fragen zu stellen.

Moin Jonas, kein Problem.

1. Am 3. Juli erscheint ein neues Album von euch, das bei Black Sunset/MDD veröffentlicht wird. „Chronicles of Decay“ heißt das gute Stück. Was kannst du uns hierzu erzählen?

Ja, wir haben sehr konzertiert darauf hingearbeitet, möglichst schnell nachlegen zu können und nicht zu viel Zeit zwischen unserer 2018er EP „Sadistic Parasite“ und dem jetzt kommenden Album „Chronicles of Decay“ verstreichen zu lassen. Ich für meinen Teil bin mit dem Ergebnis dieser intensiven Arbeitsweise sehr zufrieden und erwarte mit großer Spannung die Veröffentlichung.

2. Man kennt dich ja ehr wie schon erwähnt von deinem Projekt „Ctulu“. Ist „Soul Grinder“ als Nebenprojekt gestartet oder lag schon immer auch ein großer Fokus darauf? Und wie hat sich das für dich persönlich entwickelt zum heutigen Tag?

Genau, „Soul Grinder“ sollte ursprünglich bloß ein Nebenprojekt sein, aber so wie alles was ich beginne, kann ich nicht bloß 50 Prozent geben… Halbherzigkeit liegt mir nicht. Deshalb bekam „Soul Grinder“ sehr schnell das gleiche Maß an Aufmerksamkeit wie Ctulu. Ich war anfänglich noch etwas skeptisch, muss ich zugeben, da ich nun ein neues Aufgabenfeld übernehmen sollte, aber ich habe mit der Zeit immer mehr Gefallen an meiner neuen Rolle als Bassist gefunden. Wer hätte das gedacht? Aber unverhofft kommt oft.

3. 2018 kamt ihr mit der EP „Sadistic Parasite“ quasi auf die Welt. Was hat sich seit dem getan? Wie hat sich die Musik in den 2 Jahren entwickelt und war dies nur ein kleiner Vorgeschmack für all dass, was noch kommen wird und uns am 3. Juli erwartet?

Du sagst es, „Sadistic Parasite“ war nur der Vorbote. Die EP war zwar schon relativ stark, aber nichts im Vergleich zu „Chronicles of Decay“! Darauf hast du mein Wort ^^

4. Das Artwork vom neuen Album stammt von „Mark Riddick“ der ja schon für viele Bands, von ganz groß bis klein, die künstlerische Gestaltung übernommen hat und dessen Stil in der Szene sicherlich bekannt ist. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und war dies ein persönliches Anliegen eurerseits

Also mir persönlich haben die Werke von Mark Riddick immer sehr gefallen, man kennt sie ja auch schon von diversen Szenegrößen. Er hat einen unverwechselbaren Stil, der wunderbar zur Musik und der Thematik passt. Auch meine Bandkollegen waren dem sehr zugetan, obwohl wir auch noch andere Künstler in Betracht zogen. Man will sich ja nicht gleich festlegen, aber irgendwie war mir von Anfang an klar, dass Riddick die richtige Wahl ist, und siehe da – wir haben diese Entscheidung nicht bereut, eher im Gegenteil. Die Zusammenarbeit mit Mark war sehr entspannt und absolut professionell. Zwei Wochen hat das Ganze letztendlich gedauert, von der Mailanfrage bis zum fertigen Artwork. Kann ich nur empfehlen.

5. Eure Musik verbindet viele Stilrichtungen, am Ende heißt das ganze jedoch unausweichlich Death Metal. Einfach Death Metal, wie man ihn aus der alten Schule kennt und in der Form von Bands die nach der Entstehung auf den Markt kamen in dieser Reinform nur sehr, sehr selten zu hören bekam. Sicherlich ein Appell an alle, die die Meinung vertreten, es kam nie wieder etwas Besseres oder Gescheites nach. Wie siehst du das und wie stufst du eure Musik da ein?

An vergangene Zeiten anzuknüpfen oder irgendwas Vergangenes wieder aufleben zu lassen ist im Allgemeinen schwer bis unmöglich. Wenn uns das mit „Chronicles of Decay’“ gelungen ist freut mich das natürlich, aber ich kann jetzt nicht behaupten, dass das pure Absicht war.

Es ist immer der Zeitgeist, der kommt und irgendwann wieder geht. Dem kann man zwar nachtrauern, jedoch hänge ich nicht in der Vergangenheit rum, sondern lebe im Hier und Jetzt.

Wir schreiben unsere Musik genauso, wie wir sie selbst hören und lieben. Wir versuchen nicht jemand anderes zu sein, sondern sind einfach wir selbst. Möglicherweise ist das das ganze Geheimnis.

6. Ich finde die Produktion von „Chronicles of Decay“ enorm überzeugend und passend für das, was musikalisch dahinter steht. Was habt ihr diesmal anders gemacht und dabei gelernt? Und worauf habt ihr euch dabei fokusiert?

Zeit ist der alles entscheidende Faktor. Man sollte sich für eine Albumproduktion immer genügend Zeit nehmen, um alles sorgfältig umsetzen zu können. Man weiß nie, welche unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten, die den Zeitplan völlig in Verzug bringen.

7. Du hast bereits letztes Jahr damit angefangen die Arkham Auditions zu organisieren, als Konzertreihe/Tour. Wie kam es dazu? Und hier war der Augenmerk zu Beginn auch ehr auf Ctulu, aber inzwischen machst du das ja auch mit Soul Grinder, wie wird es da weitergehen?

Die Idee für diese Konzertreihe kam im Gespräch mit Konsy von „Thormesis“.

Er rief mich an und sagte, er wolle versuchen, mehrere Weekend-Shows unter einem bestimmten Namen zu starten, und fragte, ob ich Lust hätte, diese Termine über meine Facebook-Seite „Miskatonic Concerts“ mit zu organisieren und zu promoten, da ich in der Vergangenheit schon des Öfteren als Festivalveranstalter in Bremen tätig war. Aus dem darauf folgenden Brainstorming resultierten die „Arkham Auditions“, die als flexibel gesetzte Konzerte nicht an einen festen Veranstaltungsort gebunden waren sondern überall stattfinden konnten. „Soul Grinder“ war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht soweit auf die Bühne zu gehen. Deshalb spielte ich mit „Ctulu“ die ersten Shows.

Naja, das Konzept funktioniert ganz gut, sofern man das in Zeiten von Corona sagen kann, aber ich arbeite derzeit schon an neuen Shows für 2021 wie du weißt ^^ Kurz gesagt: Es geht eben weiter, wir lassen uns überraschen, was das neue Jahr bringt.

8. Natürlich ist es gerade in Zeiten von Corona nicht so einfach, aber wird es zur Veröffentlichung im Juli irgendein „Special“ geben oder eine Releaseshow stattfinden sofern, oder sobald dies wieder möglich ist?

Jaaa… schwieriges Thema, ursprünglich waren CD-Release und Release-Show für den 8. und 9. Mai geplant, aber diese Termine wurden leider aufgrund von Corona abgesagt oder erstmal verschoben. Für die CD-Produktion war dies allerdings ein Glücksfall, weil wir somit mehr Zeit hatten, dem Album den nötigen Feinschliff zu verpassen. Aber was die Release-Show angeht, hängen wir völlig in der Schwebe. Offiziell sind Veranstaltungen dieser Art bis zum 31. August in Bremen untersagt, und ob es danach wieder erlaubt sein wird, kann niemand mit Gewissheit sagen.

Wenn ich mir die jüngsten Ereignisse in Bremen anschaue, wo sich trotz bestehender Verbote über 500 Vollidioten zum Saufen in der Innenstadt treffen, auf die Abstandsregeln scheißen und Polizisten attackieren, rechne ich eher mit weiteren Einschränkungen, was mich zugleich extrem wütend macht! Aber genug davon… Nichtsdestotrotz haben wir bereits einen neuen Termin für die Release-Show in der Hinterhand, aber wir werden uns damit noch bedeckt halten und vorerst den weiteren Verlauf der Corona-Krise in Bremen beobachten, bevor wir irgendwas in der Richtung veröffentlichen.

9. „Chronicles of Decay“, wenn ich diesen Titel höre denke ich mir bei den Liedtiteln, was steht dahinter? Ein Konzeptalbum? Etwas Gesellschaftskritisches oder doch ganz plumpe Splatter Texte? Was habt ihr euch dabei gedacht, worum geht es und wie stehst du zu Konzeptalben?

Ein Konzeptalbum ist „Chronicles of Decay“ definitiv nicht. Jeder Song erzählt gewissermaßen seine ganz eigene Geschichte. Das ist mehr oder weniger meiner Art und Weise geschuldet, Texte zu schreiben ^^. Für mich kommt es immer darauf an, welche Gedanken, Gefühle oder Emotionen die Mucke in mir wachrüttelt. Das versuche ich dann in Worte zu fassen. Dabei sind in diesem Fall die verschiedensten Themen entstanden, meistens aber fiktiver Natur. Gesellschaftskritisches ist jedoch ebenfalls mitverarbeitet worden.

10. Dann bedanken ich mich sehr herzlich bei dir, dass du dir die Zeit genommen hast dich mit unseren Fragen auseinanderzusetzen und gebe dir hier an dieser Stelle wie jedem meiner Interviewpartner, ein paar Worte an eure Fans, ein paar Worte an die Metalszene, unsere Leser, oder einen Blick in deine/eure musikalische Zukunft zu werfen. (du kannst auch deine Mama grüßen, falls dir das mehr zusagt 😀 )

Hehe alles klar ^^, dann sag ich mal haltet Augen und Ohren offen, ab dem 3. Juli 2020 ist „Chronicles of Decay“ offiziell erhältlich – und es wird noch einiges mehr von uns kommen. In diesem Sinne… JOIN THE GRIND!

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