Film Review: Metallica – S&M2

Veröffentlichungsdatum: 28. August 2020
Label: Blackened Recordings / Universal Music
Genre: Metal & Orchester
Spieldauer: 2 Stunden 29 Minuten
 

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Dieses Review ist etwas anders als die anderen, weil hier kein Review von einer CD geschrieben wird, sondern eine Doppel-DVD bzw. Blu-Ray unter die Lupe genommen wird. Wer sich nur für die gespielte Musik interessiert, der möge meine Review der CDs lesen. Zunächst sei gesagt, dass ich immer etwas skeptisch gegenüber Live-Aufnahmen bin. Ich schau sie mir einmal an und normalerweise verstaubt es dann im Regal. Wo man noch eine CD nebenbei hören kann, geht das bei einem Film schwer. Aber allein um zu sehen wie alt die Vier mittlerweile geworden sind, habe ich es mir angeschaut und war positiv überrascht.
 
Die Aufnahme fängt erst mal mit einem Intro an, in welchem man quasi im Schnelldurchlauf durch San Francisco auf die Arena gefahren wird, mit kurzen Pausen um feiernde und sich freuende Fans zu sehen. Einmal drinnen wird man vom sich einspielenden Orchester begrüßt. Edwin Outwater betritt dann das Dirigentenpult, begrüßt das Publikum mit einem Victoryzeichen, und bringt es kurz danach zum Schweigen, mit einer knappen Handbewegung. Dann läutet er aber direkt The Ecstasy of Gold ein und löst bei mir Gänsehaut aus. In meinem anderen Review kann man lesen wie es musikalisch weiter geht, daher will ich nicht nochmal darauf eingehen. Wichtiger erscheint mir was man sieht und das ist richtig gut gemacht. Es ist kein reines Kamera Wechseln und Zeigen von verschiedenen Perspektiven, wie man es von anderen Live Aufnahmen kennt. Es wird teilweise mit Split Screen gearbeitet, mit bis zu vier verschiedenen Einstellungen gleichzeitig. Mal sind es horizontale Splits, mal vertikale. Unten eine große Sicht, oben drei kleinere Sichten. Oder in ganz andere Varianten. Man kriegt also was für sein Auge, der TV sollte nur nicht zu klein sein. Durch die verschiedenen Einstellungen bekommt man auch oft das Gefühl, dass man mitten drin ist, statt nur dabei.
 
Wo wir auch zum nächsten Punkt kommen, welcher auf der CD nicht zu sehen ist, aber im Film – Das Setting! In der Mitte vom Saal befindet sich eine runde Bühne, auf der Lars mit seinem Schlagzeug den Mittelpunkt bildet. Um ihn herum können sich die restlichen Bandmitglieder frei bewegen und sind dabei nur von einer ca. 50cm hohen Plexiglasscheibe vom Orchester getrennt. Dieses sitzt oder steht rundherum nur unterbrochen von dem Dirigentenpult. Dieses ist mit Blickrichtung zu Lars und seinem Schlagzeug aufgebaut. Auch James kann während des Singens immer wieder Blickkontakt mit dem Dirigenten aufnehmen, was ich besonders cool finde. Damit das restliche Orchester um die Bühne herum ebenfalls den Dirigenten sehen kann, sind in wiederkehrenden Abständen kleine Bildschirme angebracht worden, die sein Bild zeigen. Auch wurden mehrere Mikrofone platziert, damit James immer mal wieder Platz wechseln und er somit von allen Seiten von den Fans auch beim Singen gesehen werden kann.
 
Doch warum schreibe ich dauernd von Dirigent und nicht direkt von Edwin Outwater? Ganz einfach, weil nicht nur er dirigiert. Nach der Pause macht er eine verlängerte Pause und Michael Tilson Thomas übernimmt das Pult. Man hört dies zwar auf der CD, kriegt es dann aber doch irgendwie nicht so ganz mit. Im Film ist es einfach nicht zu übersehen. Aber noch zu Edwin, man merkt ihm an, dass er richtig Spaß hat. Er geht mit, springt teilweise wie ein Flummi auf und ab und ist sehr emotional bei der Sache. Michael ist eher ruhiger, macht es aber auch sehr gut, aber dann auch nur bis All Within My Hands. Ab dann übernimmt der energiegeladene Edwin wieder.
 
In meinem Review der CDs hatte ich bei The Unforgiven III gemeint, dass man höchstens Lars mit seinen Becken hört. Hier sieht man, dass nur James auf der Bühne ist, ohne alles. Nur seine Stimme ist anwesend und die restliche Band hat noch Pause. (Anesthesia) – Pulling Teeth ist auch erwähnenswert, man kann hier sehen wie es von einem Kontrabassist auf einem E-Kontrabass gespielt wird. Dieser passt auch seine Mimik sehr gut ans Lied an, was dem ganzen ein gewisses Etwas verleiht. All Within My Hands hat auch mit einer Überraschung aufgewartet, hier ist ein Gastsänger auf der Bühne. Auch wenn ich nicht sagen kann, wer es war.
 
Aber genug erzählt, ich will nicht alles verraten. Wem ich mit meinem Review Lust auf mehr gemacht habe, der soll sich die DVD bzw. Blu-Ray Version kaufen, wenn nicht eh schon passiert. Sammler oder solche die einen Plattenspieler besitzen, sollten sich sogar überlegen die Deluxe Box zu kaufen.

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