10.10.2019 Freedom Call M.E.T.A.L Tour mit Seven Thorns und Visions of Atlantis

Wir schreiben den 10.10.2019. Nicht nur ein Datum für Merkfaule Ehepärchen, sondern auch ein Datum für eine Heavy Metal Party. Und so verschlug es uns einmal wieder nach Aschaffenburg in den Colos-Saal in Aschaffenburg. Denn hier machte die kürzlich gestartete M.E.T.A.L. und 20 Jahre Tour der fränkischen Power Metal Legenden „Freedom Call“ Station. 3 Bands im Packet, welche auch unter der Woche den kompletten Saal zum Beben bringen sollten.

Pünktlich zu Beginn der Veranstaltung wurde es dunkel im Saal und die dänische Formation von „Seven Thorns“ betrat die Bühne. Keyboard, Schlagzeug, Gitarre und Bass, vereinten sich um mit dem „Shadows Prelude“ Instrumental die passende Atmosphäre für den Abend einzuläuten und das Publikum vor die Bühne zu ziehen. Und dann startete das Feuerwerk, denn ohne große Pause begann „Castaway“ von der Bühne zu schallen und Sänger Björn betrat die Bühne um dem Publikum ordentlich einzuheizen. Hier überzeugte er bereits mit großer Bühnenpräsenz, womit er direkt viel Energie in den Raum brachte. Nach dem anschließenden „Last Goodbye“ und einer kurzen Begrüßung wurde die Stimmung zum ersten Mal zum Höhepunkt getragen, als „Beneath a Crescent Moon“ erschallte, welches durch viel Bewegung, Energie und orientalischen Klängen jeden Zweifel wegwischte. Wahrscheinlich hat die Band zu diesem Song auch ein Musikvideo veröffentlicht. „Evil Within“ folgte und es kam etwas düsterere Stimmung auf, welche jedoch mit gut vorantreibenden Rythmen und eingängigen Melodien die Zuschauer in ihren Bann zog. Dieses Feeling wurde auch anschließend mit „Black Fortress“ und „Symphony of Shadows“ atmosphärisch und kraftvoll weiter vorangetrieben und fand mit dem „After the Storm“ Outro der 2013 erschienenen „II“ Scheibe einen würdigen Abschluss und tosendem Applaus, für den Opener des Abends. Zusammenfassend kann man die Jungs nur loben. Wirklich sehr gut gelungener Power Metal, wie man ihn mag, der sehr intensiv und mit viel Druck keinen Headbanger ruhig stehen lässt und durch eine sehr überzeugende und publikumseinbeziehende Live Show mit viel Interaktion zur Perfektion verfeinert wird.

Nun kam eine etwas andere Klasse auf die Bühne, denn nach „Seven Throns“ und einer wirklich sehr raschen Umbaupause von nur 10 bis 15 Minuten, betraten die Symphonic Metaler von „Visions of Atlantis“ die Bühne. An dieser Stelle möchte ich mich direkt hier bei den Lesern entschuldigen, dass ich nicht all zu detailliert auf die Show eingehen, da ich bereits ja schon vor ca. einem Monat ausführlich über die Visions Of Atlantis Release Show im Nachtleben in Frankfurt berichtet habe und Bands ihre Shows nicht in diesem kurzen Zeitraum umstellen können. Zu finden unter dem Link: http://dark-art.de.w018dd9b.kasserver.com/visions-of-atlantis-release-tour-im-nachtleben/

Zuzufügen bleibt in diesem Fall auf jeden Fall nur, dass es sich wieder um eine absolut professionelle Darbietung handelte, die wieder sehr überzeugend aufgeführt wurde und mich sogar noch mehr mitgerissen hat, als zuvor in Frankfurt. Das Zusammenspiel von Frontfrau Clémentine Delauney und Sänger Michele Guaitoli unterstreicht die emotionalen und epischen Songs der Formation und dennoch bleibt dabei die Interaktion mit dem Publikum nicht auf der Strecke. Viel Gefühl, viel Spielspaß und viele mitreisende Passagen, machen Visions of Atlantis immer zu einem optischen und akustischen Leckerbissen für jeden Genreanhänger und darüber hinaus. Große Kunst, welche die Band aus Österreich, Frankreich und Italien professionell darbietet und so konnten auch spontan auftretende Probleme, wie dem Ausfall des Mikrofons der Sängerin, leicht überbrückt werden und Michele Guaitoli übernahm in diesem Zeitraum den kompletten Gesang und zeigte so der Welt noch einmal mehr, welch facettenreichen gesanglichen Leistungen er zur Höchstform tragen kann und was für ein großartiger Sänger in ihm steckt. Die gesamte Band liefert jedoch auf allen Positionen ein äußerst sympathisches Bühnenbild ab und zieht so den Zuschauer unterstütz durch eine gute Lichtshow sofort in seinen Bann. Wieder ein absolutes Erlebnis, dass man jedem der diese Art von Metal mag nur wärmstens empfehlen kann.

Und dann kam der Moment, auf den sicherlich fast das gesamte Publikum gewartet hat und der Headliner „Freedom Call“ zog auf der Bühne ein. Man bemerkte sofort die Vorfreude aber auch Anspannung im Publikum, da für eine Headlinertour zum 20 Jährigen Jubiläum und mit neuem Album in den Startlöchern, die Erwartungen sicherlich überall sehr hoch lagen. Aber „Freedom Call“ wäre ja nicht „Freedom Call“ wenn sie diese Atmosphäre nicht als eine große Chance und Party wahrnehmen würden. Mit bester Laune und viel Energie stürmten fränkischen Metal Ikonen die Bühne. Und bereits nach „Union of the Strong“ kam mit „Tears of Babylon“ vom 2010 erschienen „Legend of the Shadowking“ Album, war das gesamte Publikum bereits am Toben, Springen und Bangen. Und folgten auch die ersten neuen Songs des Abends. „Spirit of Deadalus“ und die Hymne „Sail Away“ gaben dem Publikum den ersten live Eindruck der neuen M.E.T.A.L. Ära, bevor mit „Metal Invasion“ der erste absolute Klassiker zum Besten gegeben wurde und die Stimmung noch weiter anzuheben. Unterstützt wurde dies auch durch die sympathischen, humorvollen Ansagen von Sänger Chris Bay. Und schon ging es weiter mit einer ordentlichen Portion M.E.T.A.L. und es folgte neben dem Titeltrack noch die Number of the Angels „111“ und „The Ace of the Unicorn“ um spätestens jetzt jeden von der 10ten Albumveröffentlichung zu überzeugen, bevor es in der 2ten Hälfte des Sets nochmal richtig zum Rundumschlag ausgeholt wurde und ein feinstes „Best of“ der vergangenen 20 Jahre ausgepackt wurde. Und hier wurde kein Wunsch unerfüllt gelassen. „Freedom Call“, „A Perfect Day“ und das legendäre „Power & Glory“ animierten zum gemeinsamen Kopfschütteln, Tanzen und Mitsingen und füllten den Raum mit einer ungeheuren Energie, so dass erst bei einer kurzen Akustik Einlage zu „ Heavy Metal Halleluja“ wieder einmal durchgeatmet werden konnte. Die Verschnaufpause sollte jedoch nicht anhalten, bevor Chris Bay noch einmal betonte, was alle im Metal verbindet und die Hymne „Metal is for everyone“ ertönte, bevor die Band die Bühne verließ. Doch da ja kein Wunsch unerfüllt bleiben und eine Freedom Call Show nicht ohne gewisse Hits enden darf, kehrten die Franken kurz darauf unter tosendem Applaus und laut hallenden „Zugabe“ Rufen noch einmal zurück um noch einen Nachzulegen. Und nicht nur einen. Denn „Warriors“ wurde überaschenderweise erst akustisch angestimmt um daraufhin in die gewohnte Metalversion des Aushängeschilds der Band zu wechseln und noch einmal für totalen Ausrastfaktor zu gehen, denn hier blieb keiner ruhig stehen oder konnte es vermeiden mitzusingen. Und so ging es auch gleich weiter, als „Far, far, far away. Party time all night and day“ jeden vergessen ließ, dass man am nächsten früh eventuell schon wieder auf die Arbeit gehen musste. Und so kam es schließlich nach über 1,5 Stunden feinster Power Metal Party mit „Land of Light“ vom Erfolgsalbum „Eternity“ (2002) zum Abschluß des Abends, bei dem noch einmal der gesamte Colos-Saal wild auf und ab sprang. Power Metal aus der alten Schule, Party als gäbe es kein Morgen mehr und eine Band die zu Recht seit 20 Jahren auf der Erfolgswelle auf internationaler Ebene schwimmt. Eine gelungenes Tour Package und das jedem gefallen sollte und garantiert einen Besuch auf einem der Konzerte wert ist, was auch die große Besucherzahl unter der Woche wiederspiegelt.

Setlisten:

Seven Truth:

  1. Shadows Prelude
  2. Castaway
  3. Last Goodbye
  4. Beneath a Crescent Moon
  5. Evil Within
  6. Black Fortress
  7. Symphony of Shadows
  8. After The Storm

Visions of Atlantis

  1. Release my Symphony
  2. New Dawn
  3. Heroes of the Dawn
  4. A Life of our Own
  5. The Siren and the Sailor
  6. Memento
  7. A Journey to remember
  8. The Deep and the Dark
  9. Nothing lasts forever
  10. Return to Lemuria

Freedom Call:

  1. Union of the Strong
  2. Tears of Babylon
  3. Spirit of Daedalus
  4. Sail away
  5. Metal Invasion
  6. M.E.T.A.L.
  7. 111
  8. The Ace oft he Unicorn
  9. Freedom Call
  10. A Perfect Day
  11. Power & Glory
  12. Heavy Metal Halleluja
  13. Metal is for everyone
  14. Warriors
  15. Far away
  16. Land of Light

Bilder: Matthias

Bericht: Jonas

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